Lerne Nina Rademaekers kennen, unsere neue Brand Ambassador

Nina Rademaekers

Letzte Woche konnten wir endlich Nina Rademaekers als unsere neue Markenbotschafterin bekannt geben. Nina, die auch als Ninas Rader bekannt ist, ist ein wahres Multitasking-Talent. Schon in jungen Jahren schaffte sie es in die schwedische Pony-Nationalmannschaft und ‘Nina Rademaekers’ wurde zu einem Namen, den man besser nicht unterschätzen sollte. Seitdem ist sie für die Pony-, Junioren-, Junge-Reiter- und U25-Nationalmannschaft geritten. Neben dem Dressurreiten hat sich Nina Rademaekers in der Reitsportwelt auch durch ihren Blog, ihrem Instagram-Account, ihrem Podcast und ihrem YouTube-Kanal etabliert. Sie nutzt diese Plattformen, um andere zu inspirieren, ihren Träumen zu folgen – und wir sind definitiv inspiriert!

Lies unser Interview mit Nina und erfahre mehr darüber, wie ihre Reitkarriere begann, über ihren aktuellen Hoffnungsträger Melvin, ihren Erfolg in den sozialen Medien – und vieles mehr.


WIE HAT ALLES ANGEFANGEN?   

Nina, lass uns am besten ganz am Anfang beginnen. Wie kam es dazu, dass du mit dem Reiten angefangen hast?
“Meine Mutter war schon immer ‚Pferdemädchen‘ und hatte ein eigenes Pferd, als sie noch jünger war. Als ich klein war, ist sie in einer Reitschule geritten und es hat mir einfach Spaß gemacht, mit ihr mitzugehen und zuzuschauen. Ich war schon immer total besessen und fasziniert von Pferden. Ich habe jede Gelegenheit genutzt, um mit Pferden zusammen zu sein und wollte immer Ponyreiten, wenn es die Möglichkeit gab. Und als ich etwa fünf Jahre alt war, durfte ich im Sommer auf Tages-Reitcamps gehen, später dann auf Reitcamps mit Übernachtung. Mit 6 oder 7 Jahren habe ich angefangen, in einer Reitschule Reitunterricht zu nehmen. Und danach habe ich einfach weitergemacht!” 

Wie lange hat es gedauert, bis du dein erstes eigenes Pferd bekommen hast, nachdem du in der Reitschule angefangen hattest zu reiten?
“Als ich zehn Jahre alt war, hatte meine Mutter für mich und sie einen Sommer lang Leihpferde organisiert, ein Pony für mich und ein Pferd für sie. Die ganze Sache wurde aber ziemlich spannend, weil das Pony, das wir gemietet hatten, noch nicht eingeritten war – das wussten wir aber nicht. Die Frau, von der wir die Pferde gemietet hatten, dachte, dass das Pony dem großen Pferd nur Gesellschaft leisten sollte und nicht, dass wir es reiten würden. Aber sie hatte auch den Sattel und das Zaumzeug mitgeschickt, deswegen war das alles ein bisschen seltsam. Enya, wie das Pony hieß, war zum Glück sehr lieb und wir schlossen sie schnell ins Herz, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt wie gesagt noch ungeritten war. Sie war ein Welsh-Cob mit einer hellen, langen Mähne, vier weißen Strümpfen und einer großen Blesse – sie sah wirklich aus wie ein Pony aus “my little pony”. Als der Sommer vorbei war, schickten wir das Pferd zurück – verlängerten aber die Mietdauer für Enya. Die Idee war, sie für ein Jahr zu mieten. Doch dann kam Weihnachten und meine Mutter überraschte mich mit Enya als Geschenk. Eigentlich war die Idee gar nicht, dass ich ein Pony bekommen sollte. Aber dann haben wir sie gemietet und es hat einfach Klick gemacht!”

Heute bist du Dressurreiterin, aber war das schon immer so? Wann hast du angefangen, dich aufs Dressurreiten zu konzentrieren?
“Da Enya, wie erwähnt, nicht eingeritten war, als ich sie bekam, war sie quasi ein unbeschriebenes Blatt. Mit ihr habe ich ein bisschen von allem gemacht: Dressur, Springen und Geländereiten. Aber ich merkte bald, dass die Dressur das war, was wir beide am besten konnten und uns am meisten Spaß machte. Dann, nach nur vier Jahren, traten wir gemeinsam bei den schwedischen Pony-Meisterschaften an! Am Anfang hatten wir gar nicht vor, an Turnieren teilzunehmen. Meine Mutter hat mich immer unglaublich unterstützt, aber mir nie aufgedrängt, dass ich Turniere gehen sollte. Es war etwas, das aus meinem eigenen Willen heraus gewachsen ist. Ich dachte mir, dass es sicherlich Spaß machen würde, auf Turniere zu gehen. Also haben wir es ausprobiert und es lief gut!”

Im Herbst 2019 hast du den 6-jährigen Wallach Impress Me aus Holland gekauft. Möchtest du uns ein wenig mehr über ihn erzählen? Du hast Melvin, wie er genannt wird, als ein “echtes Nina-Pferd” bezeichnet. Was bedeutet das?
“Melvin ist ein liebes Pferd, er ist so unglaublich positiv und freundlich zu jedem und allem. Er hat auch eine Menge Energie und das war die Herausforderung mit ihm. Diese Energie richtig zu nutzen und seinen Fokus auf mich zu lenken – egal was um uns herum passiert.

Er will immer arbeiten und sein Bestes geben. Wenn ich ihn reite, merke ich deutlich wie er immer versucht, das Richtige zu tun. Ich denke, das ist die Eigenschaft, die mir am besten gefällt: Er will immer das Richtige tun und seine Arbeitsmoral ist unglaublich! Melvin ist auch ein sehr verschmustes Pferd, ein bisschen wie ein Welpe. Er ist kein arroganter Typ und wenn er ein Mensch wäre, wäre er definitiv ein freundlicher und vielleicht etwas naiver Mensch, der es mit allem und jedem gut meint.”

Die 3 wichtigsten Eigenschaften eines Pferdes laut Nina

  • Energie – das Pferd will arbeiten und hat Spaß daran.
  • Arbeitsmoral – das Pferd ist der Arbeit positiv gegenüber eingestellt und versucht, das Richtige zu tun. Ein Pferd muss neugierig sein.
  • Ehrlichkeit ist vielleicht ein seltsames Wort, aber das Pferd sollte an einem hängen und vertrauen. Es ist ein bisschen schwer zu erklären, aber ich mag ‚weiche‘ Pferde, zu denen man eine Bindung spürt. Pferde, die den Menschen vertrauen.

Als du Melvin gekauft hast, war er nur ein paar Jungpferdeturniere in Holland gegangen und war noch ziemlich am Anfang in seiner Ausbildung. Was sollte man deiner Meinung nach beachten, wenn man ein Pferd ausbildet?
“Zunächst einmal ist es meiner Meinung nach sehr wichtig, das Training individuell auf das Pferd abzustimmen. Und man muss bedenken, dass es bei der Ausbildung eines Pferdes um so viel mehr geht, als nur um die Ausbildungsskala oder darum, dass es Schenkelweichen, Galoppwechsel und Pirouetten lernen muss. Es gibt eine Menge anderer Dinge, die das Pferd ebenfalls lernen muss. Zum Beispiel das Verladen, Hufschmied, Tierarzt, verschiedene Umgebungen – und das Reiten mit Nebelmaschinen bei einem Fotoshooting mit Maya Delorez, haha! Spaß beiseite, aber es ist wichtig, auch solche Dinge als Teil des Trainings zu sehen.

Alle Pferde bringen unterschiedliche Herausforderungen mit sich, deshalb denke ich, dass es wichtig ist, jedes Pferd individuell zu betrachten und zu verstehen, was genau man mit diesem Pferd trainieren muss. Mache einen Plan und gib dem Ganzen etwas Zeit. Sowohl um Vertrauen bei dir und dem Pferd aufzubauen, aber auch für deine Sicherheit.”

“Für mich ist es wichtig, es in einem ruhigen Tempo angehen zu lassen und das habe ich auch mit Melvin getan. Ich möchte es in so einem Tempo angehen, bei dem ich das Gefühl habe, dass wir gute Erfahrungen sammeln und uns nicht überfordern.”

Mit deinem vorherigen Pferd Dorano bist du bis auf internationalem Grand-Prix-Niveau geritten. Wie fühlt es sich nun an, bei Turnieren einen Gang runterschalten zu müssen und auf ein jüngeres, unerfahreneres Pferd zu setzen?
“Ich finde es großartig! Es ist genauso herausfordernd, mit Melvin eine leichtere Dressur zu reiten, wie mit Dorano einen internationalen Grand Prix zu reiten. Für mich ist die Herausforderung immer damit verbunden, wo man als Team steht. Ich denke, es ist wirklich schön, die ganze Reise gemeinsam zu gehen. Aber natürlich bin ich sehr aufgeregt und motiviert, wieder höhere Klassen zu reiten! Von allen Pferden, die ich bisher hatte, hat meiner Meinung nach Melvin die besten Qualitäten und das meiste Potenzial. Daher ist meine Hoffnung, dass ich mit ihm am Ende sogar noch weiterkommen kann, als bisher.“

“Ich habe große Ziele mit Melvin und hoffe, dass wir in Zukunft hohe Klassen reiten können. Aber es fühlt sich auch einfach großartig an, seine Ausbildung von Anfang anpassen zu können.”

Mit der Pandemie und dem EHV1-Ausbruch kann man das zwar nie so genau wissen… Aber wann können wir damit rechnen, dich und Melvin auf Turnieren zu sehen?
“Nächstes Wochenende haben wir unser erstes gemeinsames Turnier! Wir werden zwei Tage hintereinander ein Programm reiten, das aus technischer Sicht für Melvin recht einfach und überschaubar ist. Ich möchte einfach nicht, dass die technischen Aspekte der harte Teil des ersten Turniers sind, sondern dass alles drum herum im Mittelpunkt steht. Allein vom Abreiteplatz zum eigentlichen Reitplatz zu gehen wird für ihn ja schon etwas Neues sein.”

Was motiviert dich im Reitsport?
“Wenn man etwas lange geübt hat und dann spürt, dass das Pferd es versteht. Ich finde diese Entwicklung und die Bindung, die man zu seinem Pferd aufbaut, sehr motivierend. Und dann auch zurückzuschauen und zu sehen, wie weit man gekommen ist. Das ist auch der Grund, warum ich überhaupt mit meinem Blog angefangen habe. Es ist eine gute Möglichkeit, zurückzublicken und zu sehen, wie weit man sich entwickelt hat. Und ansonsten finde ich auch Turniere super spannend und motivierend!“

Arbeit mit sozialen Medien  

Dein voller Name ist Nina Rademaekers – aber für viele bist du einfach Ninas Rader. Erzähl uns, wie kommt das?
“Mein Nachname ist Rademaekers. Aber als ich mit meinem Blog anfangen wollte, war mir klar, dass ihn mit diesem Namen niemand finden würde. Der Name ist einfach schwer zu buchstabieren und schwer auszusprechen.  Also dachte ich über andere Optionen nach und fand ‘Ninas Rader’ lustig. Zum einen, weil das schwedische Wort ‘rader’ ‘Zeilen’ bedeutet und in meinem Blog schreibe ich ja meine ‘persönlichen Zeilen’. Aber auch, weil es meinem richtigen Namen ähnelt. Seitdem ist dieser Name einfach geblieben! Es ist ziemlich lustig, weil ich merke, dass viele Leute auf Instagram zum Beispiel denken, dass das mein richtiger Name ist. “ 

Heute bist du eine bekannte Social-Media-Persönlichkeit im Reitsport und betreibst neben deinem bekannten Blog auch einen Podcast, einen Instagram-Account und einen YouTube-Kanal.  Was glaubst du, warum du in den sozialen Medien so erfolgreich bist?
“Oh, das ist eine schwierige Frage. Als ich mit meinem Blog anfing, hatte ich gerade ein Pferd namens Bizet gekauft, das eine Art Projektpferd und ziemlich schwierig war. Auf dem Blog habe ich sowohl über meine Höhen als auch über meine Tiefen berichtet und ich glaube, dass viele Leute das zu schätzen wussten. Ich habe nicht nur darüber geschrieben, wenn es gut lief, sondern auch darüber, wenn wir zum Beispiel auf einem Turnier ausgeschieden sind, weil Bizet sich nur stieg und so. Und ich habe früh gemerkt, dass die Leute es interessant fanden, das zu verfolgen und dass sich viele damit identifizieren konnten. Also denke ich, dass es das ist, was die Leute anfangs an meinen sozialen Medien spannend fanden, dass ich transparent mit meinen Erfolgen und Niederlagen umgegangen bin. Dann denke ich auch, dass die Leute es vielleicht interessant finden, mir zu folgen, da ich auf hohem Niveau Turniere reite, aber nicht auf traditionelle Weise mit Pferden arbeite. “

 Ninas Top-Tipps für den Erfolg in den sozialen Medien

  • Oft updaten. Selbst als ich nur etwa 5 Leser hatte, habe ich meinen Blog 3-4 Mal pro Tag aktualisiert. Ich habe versucht, so zu tun, als hätte ich bereits eine Menge Leser, nur für den Fall, dass ich eines Tages welche hätte.
  • Finde dein Ding und das, was du interessant findest. Für mich sind es Pferde, aber für jemand anderen ist es vielleicht Kochen.
  • Sei du selbst. Manche Leute versuchen, sich anzupassen und ein Bild von sich zu präsentieren, das vielleicht gar nicht der Wirklichkeit entspricht. Ich denke die Leute durchschauen das. Versuch, auf deinen Kanälen du selbst zu sein, denn es wird auf lange Sicht wahrscheinlich sehr schwer sein, wenn du jemand anderes sein musst.

Deine Social-Media-Posts sind sehr unkonventionell und spontan, während du gleichzeitig als eine sehr organisierte und professionelle Person rüberkommst, die nichts dem Zufall überlässt.  Wie viel an deinen Kanälen ist also Strategie und wie viel ist Gefühl und Laune?
“Ich würde sagen, dass sehr viel in meinen Kanälen spontan ist!  Wenn es um Kollaborationen und dergleichen geht, hängt es natürlich ein bisschen von den Umständen ab. Manche Kollaborationen müssen ein bisschen mehr geplant werden, aber dann versuche ich immer noch, sie interessant zu gestalten. Aber viele meiner Inhalte sind Momentaufnahmen, die ich eingefangen habe. Für den Podcast zum Beispiel schreiben wir kein Skript oder so. Vanessa und ich denken uns einfach ein paar Themen aus und dann geht es los. Das meiste ist spontan und dann ist es auch am besten, finde ich.” 

Du aktualisierst deinen Blog schon seit 2012. Kannst du jetzt, 9 Jahre später, etwas verraten, was nicht viele Leute über dich wissen?
“Ich habe einen riesigen Kopf, bin zu einem Viertel Holländerin, bin Rechtshänderin, esse aber wie eine Linkshänderin und habe Justin Bieber getroffen. Das ist so mein ‚größter Flex‘, haha!”

Inspiration

Ob mit oder ohne Bezug zum Reitsport: Wer oder was inspiriert dich?
“Es gibt jetzt nicht direkt einen Menschen, den ich mir zum Vorbild nehme. Doch es gibt mehrere, die ich inspirierend finde. Wenn es um Reiterinnen geht, finde ich zum Beispiel, dass Cathrine Dufour wirklich gut reitet!

Aber ich lasse mich auch sehr von Menschen in meinem Alltag inspirieren. Manchmal begegne ich Menschen, bei denen ich das Gefühl habe: “Wow, das ist eine wirklich inspirierende Person!” Und das könnte zum Beispiel daran liegen, weil sie herzlich sind oder andere Leute einbeziehen und unterstützen. So möchte ich auch sein und wahrgenommen werden und dementsprechend inspiriert mich das.”

Und noch um Schluss: Was sind deine Top-Tipps für junge Pferdemädchen und -jungs da draußen, die von einer erfolgreichen Turnierkarriere im Pferdesport träumen?

  • Reite viel – je mehr du reitest, desto besser wirst du darin. 
  • …Aber genauso wichtig ist es meiner Meinung nach, anderen beim Reiten zuzusehen und von ihnen zu lernen.
  • Versuche dich unter Leute zu mischen, die genau das tun, was du gerne machen würdest, um dich von ihnen inspirieren zu lassen.
  • Frage viel!  Trau dich, Hilfe von anderen anzunehmen, die schon weiter sind und mehr wissen als du.
  • Und zu guter Letzt: Spaß haben!

“Meine Mutter hat mich immer daran erinnert, dass es beim Reiten und bei Turnieren darauf ankommt, dass man Spaß hat. Selbst wenn die Ergebnisse manchmal nicht so gut sind, kann man immer noch Spaß haben und ein schönes Wochenende verbringen. Natürlich ist es normal, enttäuscht zu sein, das kenne ich ja selbst. Aber man muss in der Lage sein, aus der Turnierblase herauszutreten, um eine gewisse Perspektive zu gewinnen. Schließlich ist es an sich allein schon toll, mit einem gesunden Pferd auf einem Turnier zu starten!”

5 QUICK QUESTIONS WITH NINA

Deine Lieblingsjahreszeit zum Reiten?
Ich würde sagen: Frühling! Dann ist es sonnig, aber nicht zu heiß.

Dein Lieblings-Emoji?
Hmm… Oh, das ist schwer! Ich mag es, Emojis zu benutzen, die die Leute nicht erwarten würden. Aber ich mag und benutze das mit den drei Herzen um den Kopf sehr oft (🥰). Ich habe auch ein “Hass-Emoji”, das ich einfach furchtbar finde.  Es ist das mit dem diesem aufgesetzten Lächeln (🙂 ) Es lacht zwar, es sieht aber nicht nach einem ehrlichen Lächeln aus, haha!

Stute oder Wallach?
Wallach

Heunetze auffüllen oder den Stall ausmisten?
Stall ausmisten, weil ich allergisch gegen Heu bin

Deine Lieblings-Dressuraufgabe?
Wenn ich wählen müsste, würde ich sagen: Serienwechsel

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